Kokosfett: Warum sie dieses Fett in Ihr Leben integrieren sollen

Der Trend zum Kokosfett ist ungebrochen. Das geht aus der Statistik für den weltweiten Konsum von Kokosfett von 2003 bis 2022 hervor.

Das Landwirtschaftsministerium der Vereinigten Staaten USDA prognostiziert für das Erntejahr 2021 / 2022 einen Konsum von 3,58 Millionen Tonnen Kokosöl. Doch warum ist Kokosöl so beliebt? Was ist das Geheimnis? Nachfolgend klären wir die wichtigsten Fragen zum ungebrochen beliebten Öl und räumen mit Irrtümern auf.

Worin unterscheiden sich Kokosöl und Kokosfett?

Einen signifikanten Unterschied zwischen Kokosöl und Kokosfett gibt es nicht. Lediglich die Umgebungstemperatur des Öls bestimmt, ob das Öl entweder als Kokosöl oder Kokosfett bezeichnet wird. Kokosöl wird es dann bezeichnet, wenn es im flüssigen Zustand ist, sprich also eine ölig-wässrige klare Konsistenz hat. Kokosfett hingegen ist dann als Bezeichnung gängig, wenn sich das Öl in einem festen Zustand befindet, sprich wie eine feste Streichmasse anfühlt. Dann verwandelt sich seine klare Farbe in ein kräftiges Weiß bis zartes Gelb.

Die Produktion von Kokosöl kann zu Unterschieden führen

In der Industrie gibt es zwei verschiedene Kategorien von Kokosöl. Es wird in der Regel zwischen nativen, kalt gepressten Kokosöl und gehärteten, desodoriertem Kokosfett unterschieden.

Woher stammt das Kokosfett?

Kokosfett wird aus der Kokosnuss gewonnen, der Frucht der Kokospalme (Cocos nucifera). Das Palmengewächs säumt insbesondere tropische Küstengebiete und dient den Menschen seit dessen Anbau seit mindestens 3000 Jahren eine solide Nahrungsquelle. Machte Kokosöl im Jahr 1971 noch etwa 8 Prozent des weltweiten Pflanzenölbedarfs aus, so ist der Bedarf im Jahr 2011 auf knappe 2 Prozent gesunken trotz der Verdopplung der Ölproduktion.

Die größten Kokosnussproduzenten sind Indonesien mit 17.128.595 Tonnen, die Philippinen mit 14.765.057 Tonnen und Indien mit 14.682.000 Tonnen pro Jahr (Stand 2019), wie die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) angibt. Weitere Kokosnussproduzenten sind Sri Lanka, Brasilien, Vietnam, Mexiko, Papua-Neuguinea, Thailand und Malaysia.

Woraus wird Kokosöl gewonnen?

Für die Gewinnung von Kokosöl wird das getrocknete Fruchtfleisch der Kokosnuss, die sogenannte Kopra, herangezogen. Dazu werden die Kokosnüsse erst geschält und anschließend gespalten. Die gespaltenen Kokosnüsse werden für rund 24 Stunden entweder in einem Ofen oder aber in einem Raum erhitzt. Dadurch wird der Kokosnuss Feuchtigkeit entzogen, was wiederum dazu führt, dass nach dem Erkalten sich das Nährgewebe, also die Kopra, von der innersten Schicht der Nussschale, dem Endokarp, ablöst.

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Die so gewonnene Kopra wird für die Kokosölgewinnung in einer Ölmühle ausgepresst.

Wie sieht Kokosöl aus?

Naturbelassenes Kokosöl ist ungefärbt, hat eine wässrig-ölige Konsistenz und ist von klarer Natur. Es erinnert geschmacklich nur gering an Kokosnuss und hat nur einen leichten Kokosduft.

Was ist desodoriertes Kokosfett?

Die Wissenschaft und Landwirtschaft spricht von desodoriertem Kokosöl, wenn sämtliche Duftstoffe (Odors) herausgefiltert werden. Dadurch ist desodoriertes Kokosöl komplett geruchs- und geschmacksneutral. Auch geschmacklich erinnert das Öl nicht wie beim naturbelassenen Kokosöl noch leicht an Kokosnuss, vielmehr ist es ebenso geschmacklich neutral gehalten, denn die hitzeempfindlichen Vitamine, die das Kokosöl enthielt, wurden bei der Filterung größtenteils zerstört.

Welche Inhaltsstoffe enthält Kokosöl?

Naturbelassenes, also natives Kokosöl ist reich an mittelkettigen Triglyceriden, dem Vitamin E sowie Mineralien. Raffiniertes, sprich desodoriertes Kokosöl hingegen ist reich an gesättigten Fettsäuren und Linolsäure. Im Detail besitzt Kokosöl folgende Inhaltsstoffe pro 100 g:

  • gesättigte Fettsäuren gesamt 92 g pro 100 g (nativ: 80 g)
  • Laurinsäure 46,7 g (nativ: 48,9 g)
  • Myristinsäure 19 g im nativen Zustand
  • Palmitinsäure 8,1 g (nativ: 8,7 g)
  • Caprylsäure 8,0 g (nativ: 7,3 g)
  • Ölsäure 7,2 g (nativ: 5,4 g)
  • Caprinsäure 5,9 g (nativ: 6,1 g)
  • Stearinsäure 2,5 g (nativ: 3,1 g)
  • Linolsäure 2,2 g (nativ: 0,8 g)
  • Alpha-Linolensäure 0,05 g (nativ: 0,05 g)
  • Arachinsäure 0,1 g (nativ: 0,1 g)
  • Eicosensäure 0,01 g (nativ: 0,05 g).
  • Fettanteil insgesamt bei beiden: 99,8 g pro 100 g.
  • Brennwert: 828 kcal pro 100 g

Macht Kokosfett dick?

Kokosfett besitzt kaum Kohlenhydrate, Zucker, Proteine und Salze. Daher macht das Öl nicht dick. Ganz im Gegenteil: Experten empfehlen Kokosöl sogar zum Abnehmen.

Wann wird aus Kokosöl Kokosfett?

Wenn die umgebende Temperatur oder Raumtemperatur über 24 °C liegt, verwandelt sich Kokosfett in Kokosöl. Andersherum bildet sich aus dem farblosen Kokosöl eine kräftig weiße, manchmal auch zartgelbe Masse, die als Kokosfett bezeichnet wird. Das Kokosfett ist dann ähnlich wie Schmalz streichbar und hat auch eine ähnliche Konsistenz. Wird das Kokosfett bei zu geringen Temperaturen gelagert, so entsteht eine harte feste Masse, die sich nicht mehr streichen lässt.

Kann Kokosfett in der Küche verwendet werden?

Mit Kokosfett lässt sich sehr gut backen, kochen und braten. Das Öl weist einen hohen Rauchpunkt auf, weshalb es selbst zum stärkeren Anbraten, beispielsweise einer Ente oder Rinderrouladen, geeignet ist. Oft wird Kokosöl auch in der Eisherstellung und Schokoladenproduktion eingesetzt.

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Wo kann Kokosfett noch eingesetzt werden?

Kokosfett kann nicht nur in der Küche, sondern auch hervorragend in der Kosmetik und im Gesundheitsbereich eingesetzt werden. Viele Shampoos, Seifen und Duschbäder enthalten Kokosöl, aber auch Massageöle, Sonnenschutzcremes und Pflegeöle. Die Grenzen sind kaum gesteckt, weshalb sich Kokosöl auch bereits in Putzmitteln findet.

Kann Kokosfett heilend wirken?

Kokosfett wird zudem eine heilende Wirkung nachgesagt. So kann das Öl den Blutfettspiegel regulieren, Akne abheilen lassen und desinfizierend sowie antimikrobiell wirken. Bei Personen, die häufig mit unansehnlichen Pickeln zu tun haben, kann Kokosöl zum Abheilen und zu einer Verminderung der Entstehung dieser führen.

Ölmischung für gesunde Haut

Zu gleichen Teilen am besten natives Kokosöl mit allerbestem Olivenöl mischen. Bei einer geringen Menge von unter 100 ml einen Tropfen ätherisches Weihrauch hinzugeben. Bis zu 200 ml dann zwei bis drei Topfen Weihrauch zufügen. Das Ganze nach dem Duschen oder Baden auf die handtuchtrockene Haut geben. Es zieht sofort ein und hinterlässt eine herrliche weiche Samthaut. Beim Weihrauch nur bestes ätherisches Öl verwenden.

Fazit

Im Prinzip hängt es davon ab, wozu das Kokosfett im Endeffekt dienen soll. Soll es lediglich in der Küche verwendet werden, so kann auf das oft günstigere desodorierte Öl zurückgegriffen werden. In der Küche ist zudem kaum ein ständiger Kokosgeschmack erwünscht.

Des Weiteren werden beim Erhitzen Vitamine automatisch zerstört. Wer Kokosöl für seinen Körper als Pflege einsetzen möchte, der sollte auf natives Kokosöl, am besten in Bio-Qualität, zurückgreifen. Nur so ist gewährleistet, dass auch tatsächlich Inhaltsstoffe wie Vitamine ausreichend enthalten sind.

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